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Unterkieferprotrusionsschiene / UPS-Therapie

Das laute Schnarchen ist für den Betroffenen, gerade aber auch für den mitschlafenden Partner, ein störend-lästiges, mitunter emotional sehr belastendes Begleitphänomen seines Schlafes.

Er sucht nach geeigneten Mitteln zur Abhilfe.

Indes ist das Schnarchen nicht selten bloßer symptomaler Fingerzeig einer möglicherweise schwergradigen Erkrankung - des mehr oder weniger ausgeprägten Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS).

Diese Erkrankung schädigt den Gesamtorganismus nachhaltig, weil durch Verengung der Luftwege der nächtliche Atemfluss behindert wird. Der Schlaf wird wiederholt gestört, fragmentiert, so daß die physische und psychische Erholung, die der Schlaf gewährleisten soll, beeinträchtigt und damit unzureichend ist.

Verschiedenste Faktoren können dafür ursächlich sein.
Im Rahmen einer sorgfältigen Anamnese und zahnärztlichen Diagnostik wird zunächst überprüft, ob die Therapie mittels einer geeigneten Protrusionsschiene eine erfolgversprechende Behandlungsoption sein kann.

In der Regel gehen dieser Therapie - in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Schlafmedizinern , Pneumologen, HNOÄrzten - weitere fachärztliche Untersuchungen voraus.
Der Schlaf wird analysiert: entweder ambulant (Polygraphie) oder aber stationär im Sclaflabor (Polysomnographie).

Nicht immer kann die UPS (Unterkieferprotrusionsschiene) helfen:
Bei erwiesener schwergradiger OSAS-Problematik ist die Therapie mittels CPAP/ Maskenbeatmung nach wie vor Goldstandart und damit erstes Mittel der Wahl.

Die UPS bietet sich an beim Primären Schnarchen und bei leicht- bis mittelgradigen OSAS-Varianten. Unter Zugrundelegung strenger Indikationsrichtlinien kann sie im Einzelfall auch bei einem schwergradigem OSAS im Sinne einer Zweitlinientherapie zur Anwendung kommen bei nachgewiesener CPAP-Intoleranz oder CPAP-NonCompliance.

Was ist eine Unterkieferprotrusionsschiene? Wie sieht sie aus? Wie funktioniert sie?

Die UPS ist ein auf individueller Kiefer-Abformung basierendes, nach Maß gefertigtes intraorales Schienensystem, das nur von hochspezalisierten Laboren angefertigt wird.
Es besteht aus einer Oberkiefer- und Unterkieferschiene. Beide sind voneinander getrennt, so daß die Mundöffnung frei bleibt.
Im therapeutisch geführten Zusammenbiss aber wird der Unterkiefer nach vorne verlagert und damit auch die Zunge, so daß im Rachenraum Platz geschaffen wird für einen freieren, ungehinderten Atemstrom.
Schienensysteme dieser Art werden nur zur Nacht eingesetzt und getragen.

Die UPS-Therapie hat sich klinisch signifikant bewährt. Nicht zuletzt deshalb haben die gesetzlichen Krankenkassen die UPS-Therapie seit dem 01.01.2022  in ihren Leistungskatalog aufgenommen. Jedoch bestehen nach wie vor enge Indikationsrichtlinien, die sich an der geltenden S3-Leitlinie der DGSM und der S1-Leitlinie der DGZS orientieren.

Wichtig: Auch nach Inkorporation einer UPS müssen wiederum schlafdiagnostische Untersuchungen erfolgen zwecks Erfolgskontrolle. Die abschließende Befundung ist obligat und Teil des UPS-Behandlungskonzeptes.

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